Verfasst von Martin Esche

27. Juni 2023

einbau-deckenheizung

So läuft der Einbau einer Deckenheizung ab

Wärme von der Decke ist zwar nicht neu, aber besonders aktuell. Denn Deckenheizungen sind komfortabel, effizient und bestens geeignet in Kombination mit Wärmepumpen. Wie gestaltet sich nun der Einbau der Deckenheizung? Der folgende Blog gibt Auskunft.

Fläche

Deckenheizungen gehören zur Gruppe der Flächenheizungen. Sie bestehen aus einer beheizten Fläche, die vornehmlich Wärme abstrahlt, sie aber auch per Konvektion an die Umgebungsluft überträgt. Die Fläche kann direkt elektrisch beheizt werden (“Infrarotheizung”) oder über einen Wasserkreislauf. Wir beschäftigen uns hier nur mit den wasserdurchströmten Heizflächen.


warm-deckenheizung-3

    Ganz klassisch

    Klassisch werden Deckenheizungsflächen vor allem im hochwertigen Büro- und Industriebereich verbaut, denn hier gelten hohe Anforderungen an Ergonomie und Komfort. Besonders die Eigenschaft, auch Kühlen zu können, wird im professionellen Umfeld geschätzt. Da oft noch akustische Anforderungen erfüllt werden müssen, werden im gewerblichen Bereich meist gelochte Akustikpaneele eingesetzt, die flächig gekühlt werden.

    Laut Arbeitsstättenverordnung müssen Büros eine Deckenhöhe von mindestens 2,50 m, bei Büros, die größer als 100 m² sind, sogar 3 m haben. Hinzu kommen über 50 cm Deckenoberraum, die Energie- und Lüftungstrassen, Beleuchtungen und weitere technische Elemente enthalten. Abgehängt wird regelmäßig mit Standard-Metall-Unterkonstruktionen.


    einbau-deckenheizung-2

      Wohnlich

      Im Wohnbereich gelten etwas andere Maßgaben. Die verfügbare Deckenhöhe ist meistens niedriger als im Gewerbebau, die Anforderungen an Design sind hoch, raumakustische Maßnahmen sind wegen der dämpfenden Eigenschaften der Möbel und Bodenbeläge häufig nicht notwendig. Damit stehen folgende Faktoren fest:


      1. Die Aufbauhöhe der Deckenheizung ist so niedrig wie möglich zu halten.
      2. Es ist eine homogene, ebene Heizfläche zu erstellen.
      3. Weitere Designausprägungen wie Schattenfugen, eingebaute oder indirekten Beleuchtungsoptionen sind zu ermöglichen.
      4. Gegebenenfalls notwendige Lüftungskanäle (z. B. für Dehumidifier oder Wärmerückgewinnung) sind in möglichst flacher Ausprägung vorzusehen

      deckenheizung-spots-2

      drunter und drüber

      Um Heizungsflächen unter der Decke zu befestigen, ist zunächst die Frage zu klären: Was ist darüber? Die Struktur und Tragfähigkeit der Decke ist wesentlich für die darunterliegende Konstruktion.


      Holz:

      Gebäude, die bis ca. 1960 gebaut wurden, haben überwiegend Holzbalkendecken. Diese wurden nach unten vielfach mit einer Schilfmatte versehen und verputzt, manchmal wurden sie auch mit Holz verkleidet oder offen sichtbar gelassen. Gemeinsam ist diesen Decken: Tragfähig sind nur die im Abstand von 50 bis 80 cm verlegten starken Längsbohlen

      Ist die Decke nach unten geschlossen, muss zunächst die Position der Träger ermittelt werden. Dazu verwenden wir moderne Ultraschallgeräte. Häufig müssen zusätzlich Bohrungen gemacht werden, um die Lage der Balken exakt bestimmen zu können. An die Balken wird nun die Unterkonstruktion angebracht. Dies kann eine Konstruktion aus Metallprofilen sein oder, wenn nur sehr wenig Höhe verloren werden darf, eine Holzlattenkonstruktion.


      holzbalken-decke

      Beton:

      Nach 1960 wurden meist Betondecken eingezogen. Hier ist es einfacher, die Unterkonstruktion anzubringen. Es werden Dübellöcher gebohrt, daran werden die CD-Deckenprofile aufgehängt.


      decke-beton

      dazwischen

      In einigen Fällen ist es sinnvoll, zwischen Decke und Heizfläche eine Dämmschicht anzubringen. Dies trifft vor allem bei ungedämmten Dächern und unbeheizten Flächen oberhalb der Deckenheizung zu. Eine wirksame Dämmschicht muss nach DIN bis zu 20 cm dick sein, diese Höhe geht zusätzlich von der verbleibenden Raumhöhe ab.

      Rohre und Verteiler

      Gewöhnlich werden pro Etage mindestens ein Heizkreisverteiler vorgesehen. Heizkreisverteiler splitten die Hauptleitungen in mehrere Heizkreise auf. Pro Raum werden - je nach Größe - ein oder mehrere Heizkreise angelegt. Gewöhnlich werden Heizkreisverteiler in massive Innenwände gestemmt oder in Trockenbauwänden untergebracht. Auch eine Aufputzmontage ist möglich. In besonderen Fällen wird nur ein zentraler Heizkreisverteiler im Heizungsraum installiert oder es werden mehrere Etagenverteiler verbaut. Leitungen - sowohl die dünneren Leitungen der Heizkreise, als auch die dickeren Hauptleitungen - werden, soweit möglich und gewünscht, im Sichtbereich unter Putz verlegt. Ob vorhandene Rohrnetze verwendet werden können, wird von unseren Bauexperten geprüft und mit Ihnen abgesprochen.

        Baustelle

        Für Sie und uns ist die Vorbereitung der Baustelle wichtig. Dafür sind einige Fragen zu beantworten: Werden die Arbeiten durchgeführt, während die Räume bewohnt bleiben? Stehen Strom, Wasser, eine Toilette für die Bauleute zur Verfügung? Ist die Anfahrt und der Materialtransport einfach möglich? Zu welchen Zeiten können lärmintensive Arbeiten durchgeführt werden? Wie lange darf die Bauzeit höchstens sein? Sind diese Fragen einvernehmlich beantwortet, kann die Baustelle eingerichtet werden. Material und Werkzeug sollte diebstahlsicher gelagert werden können. Möbel, Teppiche, Gardinen usw. sollten bereits ausgeräumt worden sein, Bilder sollten abgehängt sein. Böden werden von uns abgedeckt. Es wird ein freier Zugang zur Baustelle benötigt, über den zur Bauzeit ungehindert Personal und Material bewegt werden kann. Die Bauleute benötigen einen Raum, in dem sie essen und Pause machen können.

          So läuft es ab:

          1. Unsere Trockenbau-Experten inspizieren und vermessen Ihre Räume. Dabei werden vor allem Träger und Unterbaukonstruktionen ermittelt und auf Tragfähigkeit geprüft.
          2. Leitungsführungen und Position der Heizkreisverteiler werden festgelegt.
          3. Maße und Verlegerichtung der Deckenplatten werden definiert.
          4. Unsere Bauleiter besprechen mit Ihnen den genauen Ablauf. Natürlich werden dabei Ihre Wünsche so weit wie möglich berücksichtigt oder es werden alternative Vorschläge gemacht. Bitte haben Sie Verständnis, dass avisierte Termine unverbindlich sind und - wenn notwendig - verändert werden können.
          5. Ggf. wird vorab Material geliefert. Bitte stellen Sie die Lieferungen geschützt und diebstahlsicher unter.
          6. Das Handwerkerteam beginnt mit den Arbeiten. Material und Werkzeug werden herangebracht. Bodenflächen und schützenswerte Elemente werden abgedeckt, ein Staubschutz zu bewohnten Räumen wird angebracht.
          7. Das Team stemmt Leitungsführungen und Raum für Heizkreisverteiler aus und montiert die Einheiten.
          8. Die Unterkonstruktion für die Deckenplatten wird angebracht. Ggf. wird Dämmung eingelegt.
          9. Die Deckenplatten werden montiert.
          10. Die Leitungen der Deckenplatten werden angeschlossen. Auf der anderen Seite werden die Leitungen in den Heizkreisverteilern montiert.
          11. Die Installation wird einer sorgfältigen Druckprüfung unterzogen. Ablauf und Ergebnis werden protokolliert.
          12. Die Deckenplatten werden verspachtelt, ggf. werden Schattenfugen, Beleuchtung oder dekorative Raumelemente erstellt. Rohrführungen werden im Sichtbereich verspachtelt.
          13. Ggf. vorgesehene Regler, Raumthermostate und Sensoren werden angebracht.
          14. Die Räume sowie die Wände, in denen Heizkreisverteiler montiert wurden oder Leitungen verlaufen, werden malermäßig auf Stand gebracht. Überschüssiges Material wird abtransportiert bzw. entsorgt, Abdeckungen werden entfernt.
          15. Unser Team übergibt an die Heizungsbauer bzw. Sie als Kunden. Die Übergabe bzw. Abnahme wird genau dokumentiert. Unser Team räumt die Baustelle.

            .